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Pullman City - Die lebende Westernstand - Eging am See/Passau

im gespräch mit alena polzer ...

Liebe Alena, bereits zum 2. Mal bist du nun in diesem Jahr bei den Karl-May-Spielen in Pullman City mit dabei. Im letzten Jahr warst du die resolute Saloon-Wirtin Carry Patterson. In diesem Jahr wirst du die reiche Rosalie Ebersbach spielen, die sich auf ein Abenteuer mit Sam Hawkens und Co. begibt. Was denkst du wird in dieser Rolle der Rosalie die größte Herausforderung sein?
Rosalie verkörpert eine faszinierende Mischung aus Impulsivität und Entschlossenheit. Trotz ihrer direkten Art schlägt ihr Herz stets für diejenigen, die sie liebt und die ihr nahestehen. Sie ist eine bemerkenswert starke Frau, die unermüdlich danach strebt, ein besseres Leben für sich selbst, ihre geliebte Nichte und ihre Gemeinschaft zu schaffen.

In der Rolle der Rosalie strebe ich danach, ein inspirierendes Vorbild zu sein, das junge Menschen dazu ermutigt, an sich selbst und ihre Träume zu glauben. Ich möchte sie dazu animieren, mit Leidenschaft für ihre Ziele zu kämpfen.

Woher kommt denn deine Liebe zur Theaterbühne?
Das Theater und der Film haben mich schon früh fasziniert und in ihren Bann gezogen. Ebenso wie alles, was mit Kunst und Kultur verbunden ist. Diese Leidenschaft habe ich meinen Eltern zu verdanken, die mich und meine Schwester seit unserer Kindheit mit in Museen und zu Konzerten genommen haben.

Wie bist du zur Schauspielerei gekommen?
Als Kind war ich unglaublich schüchtern, ein kleines Mauerblümchen. Dennoch hegte ich einen brennenden Wunsch: Ich wollte unbedingt Teil der Theater-AG an meiner Schule werden, obwohl mir das niemand zugetraut hat. Doch meine Faszination und mein unerschütterlicher Wille waren so stark, dass ich mein Vorhaben umsetzte. Das Theaterspielen hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die Person zu formen, die ich heute bin. Es verlieh mir Kraft, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Die Bühne zu betreten ist für mich eine Quelle der Leidenschaft. Ich hatte also Blut geleckt und wusste, dass ich es bereuen würde, diesen Weg nicht weiterzugehen.

Seit wann bist du Schauspielerin?
Im Jahr 2009 begann ich unmittelbar nach meinem Abitur meine Ausbildung zur Schauspielerin. Im Jahr 2012 habe ich diese erfolgreich abgeschlossen. Seitdem habe ich in unterschiedlichem Umfang als Schauspielerin gearbeitet, mal intensiver, mal weniger. Trotzdem blieb der große Durchbruch bisher aus. Doch ich arbeite kontinuierlich daran, meine Karriere voranzutreiben. Ich bin überzeugt, dass meine Zeit noch bevorsteht – was bisher nicht ist, wird noch kommen.

Was war in deiner bisherigen Laufbahn als Schauspielerin, deine anspruchsvollste Rolle?
Während meiner Zeit in Münster hatte ich das Vergnügen mit einer großartigen Kollegin und dem Theater Odos in einem Zweipersonenstück zu spielen. Unsere Rollen als satirische AfD – Managerinnen erforderten ein sich öffnen und darauf einlassen gepaart mit einer großen Prise Humor und körperlichem Einsatz. Das hat sehr viel Spaß gemacht.

Des Weiteren arbeitete ich im Studienhospital in Münster als Schauspielpatientin. Dort durfte ich in verschiedene Rollen schlüpfen. Darunter auch die einer magersüchtigen Frau. Das war sehr anspruchsvoll, da ich während der Sitzung mit den Medizinstudenten kontinuierlich in meiner Rolle bleiben und spontan auf ihre Handlungen reagieren musste. Auch wenn es sich um eine unkonventionelle Arbeitsweise handelte und nicht um klassische Bühnenarbeit, war es eine tolle und wertvolle Erfahrung.

Wie bereitest Du dich auf die Rolle der Rosalie Ebersbach vor?
Ich werde mich darauf konzentrieren, Rosalies Persönlichkeit und Eigenheiten zu erkunden. Wie tickt sie? Was für Macken hat sie? Was ist ihr wichtig und was bringt sie auf die Palme? Bei all dem spielt natürlich auch der historische Kontext eine wichtige Rolle.

Welche Erwartungen, Wünsche und Hoffnungen hast du an die Karl-May-Saison in Pullman City?
Ich freue mich sehr auf eine herausragende Karl-May-Saison, in der ich die Gelegenheit haben werde, mit wunderbaren alten und neuen Kollegen zu arbeiten. Es wird ein Sommer, der sowohl auf der Bühne als auch Backstage von zahlreichen schönen Momenten geprägt sein wird. Gemeinsam werden wir als eine Karl-May-Familie an einem großartigen Projekt arbeiten. Mein Wunsch ist es, dass möglichst viele Zuschauer teilnehmen und sich für zwei Stunden lang von diesem Abenteuer mitreißen lassen. Und wenn ich einen Wunsch äußern dürfte, dann würde ich mir Regen wünschen – wir brauchen ihn dringend. Aber bitte, lieber Petrus, lass ihn nachts fallen, wenn wir nicht spielen.

Und jetzt würden wir gerne noch ein wenig über dich persönlich wissen wollen…
Ich bin ein Familienmensch und betrachte meine Familie als einen zentralen Bestandteil meines Lebens. Darüber hinaus pflege ich regelmäßig das Laufen als Teil meiner Lebensroutine. Diese Aktivität ermöglicht es mir, körperlich fit zu bleiben, den Kopf freizubekommen und die Schönheit der Natur zu genießen.

Wenn du dich in drei Adjektiven beschreiben müsstest, welche wären es und warum?
Verspielt, weil ich gerne albern bin und oft herzhaft lache.
Ordentlich, weil bei mir alles seinen Platz hat. Unordnung macht mich wahnsinnig. Ich kann viel besser arbeiten oder auch entspannen, wenn es sauber und ordentlich ist.
Sportlich, weil ich sehr gerne laufen gehe, spazieren oder auch reiten. Das tut mir einfach gut.

Welchen Beruf würdest Du ausüben, wenn es nicht die Schauspielerei geworden wäre?
Ich stand schon oft an dem Punkt, an dem ich dachte: "Alena, du solltest vielleicht doch etwas Neues lernen." Doch ich konnte es einfach nicht. Das hätte bedeutet, die Schauspielerei aufzugeben – und das habe ich einfach nicht über mich gebracht. Mein Herz schlägt einfach für die Bühne. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, wenn es sein müsste, einen kreativen Beruf wie Goldschmied oder Schreiner zu erlernen. Auf jeden Fall etwas, bei dem ich mit meinen Händen etwas erschaffen kann.

Wenn Du nicht gerade auf der Bühne stehst, was sind deine Hobbys?
Ich gehe oft laufen, nehme Reitstunden und singe. Wenn ich Zeit finde, lese ich gerne und spiele Akkordeon. Außerdem male und zeichne ich gerne, obwohl ich dafür schon lange keine Zeit mehr hatte.

Für welche Dinge hast du dich schon als Kind begeistert und hast dir diese Begeisterung bis heute beibehalten?
Ich liebe die Natur. Jedes Jahr im Frühling fühle ich mich wie ein kleines Kind, das voller Staunen und Ehrfurcht dabei zusieht, wie alles zu neuem Leben erwacht und anfängt zu blühen. Zudem bin ich fasziniert von den Sternen und dem Universum. Ihre unermessliche Weite und Schönheit regen meine Vorstellungskraft an und lassen mich über die Geheimnisse, die dort verborgen sind nachdenken. Als echte Stein – Liebhaberin habe ich bereits in meiner Kindheit oft meinen Blick auf den Boden gerichtet, um dort allerlei Schätze zu entdecken. Eine Zeit lang wollte ich Archäologin werden.

Kennst du Lampenfieber und wie gehst du damit um?
Lampenfieber habe ich in der Regel keines, jedoch verspüre ich stets eine freudige Grundanspannung. So ein Kribbeln im Bauch, bevor ich die Bühne betrete. Diese innere Aufregung ist für mich von großer Bedeutung, denn sie hält mich wach und aufmerksam. Ich bin voller Spielfreude und liebe es, auf der Bühne zu stehen.

Hast du eine Macke?
Manch einer könnte eventuell behaupten ich hätte einen Ordnungstick. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht so genau warum ?

Hast du ein Lebensmotto?
Ich möchte mich ständig weiterentwickeln und wachsen, sowohl persönlich als auch beruflich. Ich bin fest entschlossen, stets dazuzulernen und mich zu verbessern, um meine Träume zu verwirklichen. Ich bin mir bewusst, dass Erfolg harte Arbeit erfordert, daher bin ich fleißig und investiere gerne Zeit und Herzblut in meine Ziele.

Und jetzt zum Abschluss nochmal ganz kurz und knackig: Du in einem Satz:
Ich bin eine lebenshungrige Frau auf der Suche nach neuen Abenteuern, die auf keinen Fall stehen bleibt, sondern mit ganz viel Hoffnung voran in die Zukunft geht.