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Pullman City - Die lebende Westernstand - Eging am See/Passau

daniel berens im interview ...

2021 gehörte er erstmals als Komparse zu Pullman Citys Karl-May-Ensemble. Im vergangenen Sommer übernahm er erstmals eine Sprechrolle als Unterboss „Rattler“ - Daniel Berens. Er machte seine Sache so gut, dass Regisseur Mike Dietrich in der diesjährigen „Silbersee-Saison“ erneut auf ihn setzte und ihm die Rolle des Kleinen Bären übertrug. Der 28-Jährige Sauerländer sammelte erste  Schauspielerfahrungen in Siegen. Schauspielunterricht erhielt er von Lars Dettmer, Mohamed El-Chartouni und Najib El-Chartouni. Seit 2021 lebt er in Pullman City, wo er in mehreren Shows seine Liebe zum Schauspiel lebt und zeigt.

Daniel, deine zweite Saison als Schauspieler bei den Karl-May-Spiele Pullman City. Was hat dich gereizt?
Ich bin sehr glücklich, wieder dabei zu sein. Es ist eine tolle Erfahrung, in einer so professionellen und leidenschaftlichen Theatergruppe zu arbeiten. Ich liebe die Atmosphäre, die Kulisse und die Herausforderung, jeden Abend das Publikum zu begeistern. Außerdem spiele ich das erste Mal einen Indianer, was eine ganz neue und spannende Perspektive für mich ist. Ich freue mich auf eine spannende und erfolgreiche Saison mit meinen Kolleg*innen und Freund*innen.

Welche besonderen Erlebnisse verbindest du mit der vergangenen Saison?
Die vergangene Saison war für mich sehr ereignisreich und unvergesslich. Es gab viele besondere Erlebnisse, die ich mit den Karl-May-Spielen in Pullman City verbinde.
Die Premiere war ein großer Erfolg und ein sehr emotionaler Moment für mich. Ich war etwas nervös, aber auch sehr stolz, als ich das erste Mal auf die Bühne trat.
Die Zusammenarbeit mit den anderen Schauspieler*innen war sehr harmonisch und inspirierend. Wir haben uns gegenseitig unterstützt, motiviert und gefordert.
Die Begegnungen mit den Zuschauer*innen waren immer sehr herzlich und bereichernd. Ich habe viele nette Gespräche geführt, Autogramme gegeben und Fotos gemacht. Es hat mich sehr gefreut, zu sehen, wie die Menschen unsere Vorstellung genossen haben und wie sie sich für die Geschichte und die Figuren interessierten. Die Derniere war auch sehr emotional für mich. Es war ein Abschied von einer wunderbaren Saison, einer tollen Rolle und einem großartigen Team. Ich war sehr gerührt, als wir uns alle umarmten und uns für die schöne Zeit bedankten

Du hattest, wie gesagt, im letzten Jahr deine erste Sprechrolle. Gab es etwas, das du so nicht oder anders eingeschätzt hättest?
Es war sehr spannend, die Chemie zwischen den Figuren zu spüren und zu sehen, wie sie sich entwickeln. Ich habe viel improvisiert und mich von den Reaktionen des Publikums leiten lassen.
Ich hatte nicht gedacht, wie wichtig die Stimme auf einer so großen Bühne ist. Ich musste darauf achten, deutlich und laut genug zu sprechen, aber auch die richtige Betonung und Emotionen zu vermitteln. Ich musste meine Stimme aufwärmen und pflegen, um sie nicht zu überanstrengen.

Du spielst den „Kleinen Bären“. Erzähl´ mal was zu deiner Rolle, wie gehst du sie an und worin liegen für dich die Schwierigkeiten und Herausforderungen?
Der Kleine Bär ist ein junger Indianer, der sehr mutig und abenteuerlustig ist. Er ist der Bruder des Schatzwächters Großer Bär und ein Freund von Winnetou und Old Shatterhand. Ich gehe meine Rolle mit viel Neugier und Respekt an und versuche mich in die Persönlichkeit und die Motivation des Kleinen Bären hineinzuversetzen, mich in die Kultur und die Lebensweise der Indianer einzufühlen und sie zu verstehen. Dazu lese ich viel über ihre Geschichte, ihre Traditionen und ihre Werte.
Eine der größten Herausforderungen liegt vor allem in der Körperlichkeit. Ich muss viel laufen, reiten, springen und kämpfen. Da muss man fit und geschickt sein, um die verschiedenen Szenen zu meistern. Dabei muss ich auch auf meine eigene Sicherheit und die der anderen achten.

Hattest du früher schon einen Bezug zu Karl May?
Meine gute Omi wohnt in Elspe, wo ja ebenfalls Karl-May-Festspiele stattfinden. Nur einen Katzensprung davon entfernt bin ich aufgewachsen und dadurch schon als kleines Kind mit Winnetou und der Welt der Cowboys und Indianer in Berührung gekommen. Beim Spielen im Garten konnte ich sogar ab und zu die Explosionen hören. Die Festspiele besuchten wir damals jedes Jahr, um die Geschichten dann auch hautnah mitzuerleben. Die Faszination kam früh und hält bis heute.
Funfact: Ich hatte mal einen Nebenjob dort, bei dem ich während der Pause aufpassen musste, dass kein Gast die Bühne betritt. Zu der Zeit wusste ich zwar schon, dass ich Schauspieler werden wollte, nur war mein Text dort auf ,,Bitte betreten Sie nicht die Bühne!“ begrenzt (lacht).

Woher kommt denn deine Liebe zur Bühne und wie und wann bist du zur Schauspielerei gekommen?
Schon als Kind habe ich oft mit meinen Schwestern eigene Theaterstücke vor der Familie aufgeführt. Generell bringe ich gerne Menschen zum Lachen, was mir nicht immer zugute kam (lacht). Ich galt lange als Klassenclown, was ab und an schon mal für Ärger sorgte. Die Idee, Schauspieler zu werden, gab es also schon ewig. Der letzte Schritt, eventuell auch das letzte Quäntchen Mut, fehlte aber, bis die Sehnsucht so groß wurde, dass ich vor 5 Jahren erstmals an einem mehrtägigen Theater-Workshop teilnahm. Seitdem habe ich jedes Jahr in verschiedenen Theater- und Musicalproduktionen mitgespielt und meine ganze Freizeit dem gewidmet, was ich liebe: dem Schauspiel. Allerdings wollte ich diese Liebe nicht nur in meiner Freizeit ausleben und entschied mich vor 2 Jahren dazu, meine Freunde und die Familie in der Heimat zurückzulassen. Die laufen schon nicht weg (lacht).
Mit einem Rucksack auf dem Rücken kam ich also 2021 nach Pullman City, um meine Leidenschaft zum Beruf zu machen.

Kennst du Lampenfieber und wie gehst du generell mit Stress um?
Ich kenne Lampenfieber und anfangs war es auch eine Herausforderung für mich, doch mittlerweile habe ich einen guten Weg gefunden damit umzugehen. Ich passe beispielsweise meine Atmung an und versuche, mich einfach nicht verrückt zu machen. Außerdem gehört eine gewisse Anspannung auch dazu, diese hilft mir, meine Konzentration aufrecht zu erhalten.
Generell denke ich aber, dass man Stresssituationen mit einer gesunden Ernährung, genügend Schlaf und Zeit für sich selbst gut vorbeugen kann. Mir helfen außerdem Realitätschecks, um verschiedene Situationen eben neutral einordnen zu können.

Worüber kannst du dich richtig ärgern und worüber herzhaft lachen?
Eine schöne Frage. Dann fange ich auch direkt mit dem Negativen an, sodass der Text mit einem Lächeln endet.
Ich mag es nicht, wenn jemand einem anderen missgünstig begegnen, oder ihn in seinem Handeln klein zu halten versucht.
Wenn es ums Lachen geht, dann tue ich dies am liebsten mit anderen netten Menschen. Da ist es auch egal, ob der Witz gut oder schlecht ist, es zählt für mich dabei eher das Miteinander.

Und was, denkst du, mögen Menschen an dir und was vielleicht auch nicht? Hast du eine Macke?
Freunde und Bekannte sagen mir nach, dass sie sich in meiner Gegenwart schnell fallen lassen können, um so zu sein, wie sie sind.
Außerdem bin ich sehr loyal, was vor allem meine Liebsten wissen und schätzen.
Macken hat wohl jeder, und an mir mögen wohl nicht alle, dass ich ziemlich direkt sage, was mich stört oder beschäftigt.

Hast du Hobbys?
Ich liebe es, frei und unabhängig zu sein. Dazu gehört für mich auf jeden Fall, die Welt zu bereisen. Das würde ich gerne mit einem kleinen Bus machen, den ich in meiner Freizeit ausbaue. Neben diesem handwerklichen Hobby, bin ich aber auch gerne musikalisch unterwegs und begleite meinen Gesang mit der Ukulele.
Außerdem gehört es zu meinen liebsten Beschäftigungen, soziale Projekte, die mir durch den Kopf schwirren, zu gestalten und umzusetzen – einfach, um mal etwas zurückzugeben.
Und um nochmal kurz in die Welt der Cowboys und Indianer zu springen: Vorletztes Jahr habe ich das Messerwerfen für mich entdeckt, da habe ich Blut geleckt, aber natürlich nur im metaphorischen Sinne (lacht). Es ist schwer, all meine Hobbys aufzuzählen. Es gibt immer wieder Neues, was ich ausprobieren will, weshalb meine Freizeitgestaltung wirklich vielfältig ist.

Was wünschst du dir für diese Saison?
Ich wünsche mir viel Spaß, Erfolg und Gesundheit. Außerdem wäre es unbeschreiblich schön, wenn wir viele Zuschauer*innen begeistern und berühren können. Es wäre toll, wenn wir als Team gut zusammenarbeiten und uns weiterentwickeln könnten. Und Natürlich hoffe ich, dass wir keine Unfälle oder Verletzungen haben. Aber ich bin mir schon jetzt sicher, dass wir eine unvergessliche Zeit miteinander verbringen werden!

Möchtest du unseren Lesern noch etwas mit auf den Weg geben?
Unabhängig davon, dass ich mich riesig freuen würde, euch als Zuschauer*innen begrüßen zu dürfen, möchte ich auch denen danken, die aus verschiedensten Gründen nicht persönlich kommen können. Die meisten Geschichten sind da, um erzählt zu werden und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr, die das Abenteuer vor Ort erlebt habt, denjenigen davon erzählt, die es dieses Jahr nicht geschafft haben.

Hast du ein Lebensmotto?
Wir kämpfen oft gegeneinander und oft gegen uns selbst. Es gibt keine Gründe dafür, also versuche ich, in gesunder Harmonie mit mir und der Umwelt zu leben.

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Zwei Männer in Westernkleidung kämpfen
Mann mit Cowboyhut und Westernkleidung
Mann mit langen Haaren sitzt auf einem Stein
Mann in Westernkleidung reitet auf einem Pferd