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Pullman City - Die lebende Westernstand - Eging am See/Passau

Indianer – die Native Americans

Eine faszinierende, farbenfrohe und dem ein oder anderen vielleicht auch ein bisschen unheimliche Kultur, die der unseren so fremd erscheint. Aber ist sie das auch? Als Kinder spielen wir Indianer und Cowboy, tragen würdevoll zum Fasching Fransen und Federhaube, schwören auf Manitu und rauchen mit unseren Freunden die Friedenspfeife. Fiktion und Wirklichkeit liegen manchmal gar nicht so weit auseinander.

Vom 29. Juli bis zum 7. August während der Tage der Indianer sind in Pullman City „The Real Native Americans“ zu Gast – „echte“ Indianer aus Nordamerika, die nicht nur Einblicke in ihre Tänze, Kleidung, Handwerkskunst und Mythen geben, sondern alle Gäste und Hobbyisten am 30. Juli zu einem großen Indianischen Pow Wow, einem traditionellen Tanzfest, einladen. Ein buntes und faszinierendes Erlebnis für Jung und Alt und ein Muss für alle Indianer-, aber auch für die (Noch-)Nicht-Indianer-Fans!

Indianer – So werden bei uns im Allgemeinen die Ureinwohner Nordamerikas genannt. Vor mehr als 10.000 Jahren zogen sie in kleinen, nicht zusammenhängenden Gruppen durchs Land und gingen der Großwildjagd nach. Später dann, so ca. 1000 v. Chr., wurden sie langsam sesshaft, sammelten, neben dem Jagen und Fischen, Beeren und wildwachsende Pflanzen und betrieben Ackerbau. Diese Entwicklung hielt noch an, als im 16. Jahrhundert die Spanier in den Süden einfielen und in ihrer Gier nach Gold auch bis in den Norden vorstießen. Vor der Eroberung Nordamerikas durch die Europäer lebten dort etwa 300 verschiedene Indianerstämme, jeder von ihnen mit einer eigenen Geschichte, Kultur und Tradition. Heute sind in den Vereinigten Staaten 562 Stämme anerkannt, wobei letztere als „Native Americans“ und die Stämme Kanadas als „First Nations“ bezeichnet werden. Immer mehr Europäer strömten in die so genannte „Neue Welt“, und die Stämme begannen nach und nach durch Verträge ihre Stammesgebiete abzutreten, nicht immer ganz freiwillig und auch nicht immer ehrlich erworben. Bald schon mussten die Indianer um ihr Überleben kämpfen. Die Schlachten waren blutig, grausam und führten zu hohen Verlusten auf beiden Seiten. Schlussendlich waren die Ureinwohner der Übermacht der Einwanderer nicht mehr gewachsen. Den Indianern wurde, ohne Mitspracherecht, Land zugewiesen (sogenannte Reservate), das in einigen Fällen sogar auf ehemaligem Stammesgebiet lag, aber natürlich sehr viel kleiner war, und das sie anfangs nicht verlassen durften. Die neue Lebensform machte es den Ureinwohnern unmöglich, ihrer Selbstversorgungswirtschaft nachzugehen und sie wurden zunehmend abhängiger vom weißen Mann. Ihre ehemalige Würde und Identität begann zu verblassen. Heute haben sie begonnen ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Der Aufbau u.a. einer Glücksspielkultur schwemmte Geld in die Kassen, was es ihnen ermöglichte, z.B. Land zurückzukaufen, die Infrastruktur zu verbessern, ihre Kinder auf bessere Schulen schicken zu können oder ihre Kultur und Sprache wiederzubeleben. Von den Indianern wurden besonders die mythischen Kräfte der Natur geehrt und die bösen Mächte beschworen. Die Grundlage für die indianische Religion war der Glaube an den Großen Geist, an die Macht der Geister, die beseelte Natur, die Kraft von Visionen und Träumen wie auch an Schutzgeister. Wie auch beim Christentum, gehören bei den Naturreligionen Kultobjekte, wie z.B. Federn, Masken, Totempfähle, Trommeln und Rasseln, und Zeremonien (Tänze, Rituale) dazu, die den Eingeweihten in die Welt der Götter und Geister führen soll. Eine Genaue Trennung zwischen Wirklichkeit und Traum gab es für den Indianer nicht.

Der Pow Wow
Ursprünglich war ein „Pow Wow“ eine Art Ratsversammlung, die einberufen wurde, wenn es zu schwerwiegenden Problemen, wie z.B. Krisen, Epidemien oder die Beschaffung von Nahrungsmitteln, innerhalb des Stammes oder zwischen mehreren kam. Machte in Kriegszeiten eine Partei der anderen ein Friedensangebot, wurde ebenfalls ein Pow Wow abgehalten. Es wurde gekocht, gesungen und getanzt. Gebete wurden gesprochen, aber vor allem wurde heiß diskutiert. Kam es zu keiner Einigung, war es Aufgabe des Schamanen, bei den Göttern um Rat zu fragen. Auch als Frieden zwischen dem weißen und dem roten Mann ausgehandelt wurde, veranstalteten die Indianer einen Pow Wow, doch die dabei eingesetzten Rasseln und Trommeln machten den Bleichgesichtern Angst. Sie waren der Meinung, der Stamm würde zum Angriff rüsten. Ende des 19. Jahrhundert wurden die Pow Wows daher von ihnen zu „heidnischen Tänzen“ degradiert und waren nur noch an Feiertagen von der US-Regierung erlaubt. Die Pow Wows von heute werden als Tanzwettbewerbe veranstaltet, bei denen neben dem Tanz auch das Kostüm bewertet wird – ein Augenschmaus für alle. 1925 fand in Oklahoma erstmals eine Weltmeisterschaft statt. Voller Stolz zeigen die Indianerstämme ihr Können, aber auch die Schönheit und Andersartigkeit ihrer Kultur. Ein Spektakel, das seinesgleichen sucht.

Tage der Indianer in Pullman City:
Wenn die Indianer ihre Tipis aufschlagen und authentisch die Geschichte der Ureinwohner Nordamerikas darstellen sind wieder die Tage der Indianer in Pullman City. Ein Treffen vieler Hobbyisten und Authentiker aber auch von Native Americans. Für den Pullman City Gast bedeutet dies: Eintauchen in die Kultur und Mythologie der Native Americans. Aber auch selbst aktiv werden z.B. beim Trommelbaukurs oder im Perlensticken.