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Pullman City - Die lebende Westernstand - Eging am See/Passau

Willkommen zur „Mexican Week“ 2022

Weiße Sandstrände, dichter Regenwald, mächtige Tempelruinen und gruselige Maya-Rituale – all das verbindet man ohne lange nachzudenken mit Mexiko. Aber natürlich auch rauschende Fiestas, Farbenpracht und karibische Lebensfreude. Vom 22. bis zum 28. August holen die Sheriffs von Pullman City die Vielseitigkeit dieses Landes in den Bayerischen Wald. Dann tauschen die Cowboys ihre Hüte gegen Sombreros, Hemden und Westen gegen Ponchos und die Cowgirls schlüpfen in schulterfreie kunterbunte Folklorekleider. Mexikanisches Essen und traditionelle Spiele fehlen ebenso wenig wie das Basteln von Piñatas für die Kinder. Die mit Süßigkeiten gefüllten Figuren werden später gemeinsam auf der Main Street zerschlagen. Stimmungsvolle Mariachi-Live-Musik sorgt fürs besondere Flair. Zum Ausklang der Mexican Week erwartet den Besucher – eine Premiere! Am 27. August veranstaltet Pullman City erstmals den skurrilen und für uns etwas makaber anmutenden „Dia de los Muertos“ – Den Tag der Toten. Einer der wichtigsten Feiertage der Mexikaner hat jedoch nichts mit Traurigkeit zu tun, sondern ist eine bunte Mischung aus Fasching und Halloween. Zu diesem Anlass wird die Main Street ganz besonders dekoriert werden. Ein DJ sorgt für mit Musik von 80's, 90's bis hin zu aktuellen Partyliedern und Hits aus den Charts für beste Stimmung. Außenbars versorgen die Gäste mit kühlen Getränken. Traditionsgemäß schminken und verkleiden sich die Feiernden als Skelett oder schmücken sich mit Symbolen des Todes. Ihr könnt also ganz aktiv mithelfen, unser Fest so authentisch wie möglich zu gestalten: kommt im zum Thema passendem Kostüm!

Mexiko – Land der Mayas und Azteken
Es ist der fünftgrößte Staat auf dem amerikanischen Doppelkontinent, fast sechsmal so groß wie Deutschland. Im Norden stößt es an die USA, im Süden an Guatemala und Belize. Flankiert wird es vom Pazifischen Ozean, dem Karibischen Meer und dem Golf von Mexiko. Die Hauptstadt Mexiko-City ist mit mehr als 20 Mio. Einwohnern eine der größten der Erde. 900 bis 300 v. Chr. bildeten sich die ersten komplexeren Kulturen, die sich in der Folge zu einer DER Hochkulturen der Geschichte aufschwingen sollten. Als Anfang des 16. Jahrhunderts die ersten Expeditionen der Spanier das Land erreichten, waren die Azteken das vorherrschende Volk. Die Masse an zur Schau getragenen Goldes weckte das Interesse der Europäer und es gelang ihnen, mit Hilfe indigener Verbündeter, das Aztekenreich wenige Jahre später zu stürzen. Fast 300 Jahre lang hieß Mexiko „Vizekönigreich Neuspanien“, bis es 1810 seine Unabhängigkeit verkündete. Die Besatzer wehrten sich mit Händen und Füßen, aber vor allem mit Waffen gegen dieses Vorhaben, doch es nützte nichts. Nach elf Jahren Krieg erlangte Mexiko endgültig seine Freiheit. Seit Mitte der 2000er-Jahre wütet in dem Land nun erneut ein Krieg – ein Drogenkrieg, der schon mehr als 300.000 Opfer gefordert hat.

Dia de los Muertos
Das Wichtigste zuerst: Der „Dia de los muertos“, der Tag der Toten, ist keine mexikanische Halloween-Version. Die beiden Feste sind zwar verwandt, unterscheiden sich aber in Tradition und Atmosphäre voneinander. Während Halloween finster und voller Schrecken ist, ist der Dia de los Muertos ein dreitägiges Fest voller Lebensfreude und Farbexplosionen, mit dem Zweck, seine Liebe und seinen Respekt für verstorbene Familienmitglieder auszudrücken.

Denn nach altmexikanischem Glauben kommen am 1. November die Seelen der Verstorbenen zu Besuch und feiern gemeinsam mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Musik, Tanz und gutem Essen. Schon Wochen vorher beginnen die Vorbereitungen. In den Schaufenstern der Bäckereien türmen sich in grellen Zuckerguss getauchte und mit Perlen beklebte Totenschädel, Schokoladenskelette und Marzipansärge. Wohnungen und Friedhöfe werden prachtvoll mit Blumen, Kerzen und bunten Todessymbolen aller Art dekoriert. An den Eingangspforten der Häuser hängen Laternen und auf dem Weg von der Haustür bis zum Friedhof werden leuchtend orangefarbene und gelbe Blumen als Empfangsteppich und Wegweiser für die Verstorbenen verstreut, damit diese sicher zum Familienfest finden. Man glaubt, dass Verstorbene diese Farben besonders gut erkennen können.

Die Feierlichkeiten im Hause dauern bis Mitternacht. Dann wird es für die Toten Zeit, sich auf den Heimweg ins Jenseits zu machen. Kurzerhand wird die Party auf den Friedhof verlegt, wo die Seelen am Familiengrab von Verwandten und Bekannten verabschiedet werden – bis zum Wiedersehen im nächsten Jahr... Die Art und Weise dieser Festlichkeit mag uns befremdlich, ja fast schon makaber erscheinen, geht jedoch weit zurück auf vorspanische Traditionen. Schon die Hochkulturen der Mayas und der Azteken sahen den Tod als eine Art Anfang eines neuen Lebens, den Übergang in eine Parallelwelt. Als Anfang des 16. Jahrhunderts die Spanier an der mexikanischen Küste landeten, wurde dort der Totenkult bereits seit nahezu 3.000 Jahren praktiziert. Mit der Eroberung und der Verbreitung des katholischen Glaubens, verschmolz der aztekische Totenkult mit den christlichen Festen Allerheiligen (1. November) und Allerseelen (2. November). Es entstand ein einzigartiges kulturelles Fest, das die Bräuche des vorspanischen Mexikos teilweise weiterleben lässt.

2003 ernannte die UNESCO den Dia de los Muertos zum „Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“. In jüngster Zeit zunehmend durch die Übernahme von kommerziellen Halloween-Bräuchen aus den USA bedroht, sollte damit die kulturelle Wichtigkeit des traditionellen Feiertags gewürdigt werden.

Pullman City hilft mit, die alte Tradition am Leben zu erhalten. Und wenn sich in der Lebenden Westernstadt schon so viel Mühe mit der Ausrichtung eines solchen Fests gegeben wird, denn kommen die Toten bestimmt auch gern zwei Monate früher zu Besuch.