Lowery Begay sitzt im Tipi rittlings auf einer Bierbank. Er hat eine Schere in der Hand und schneidet konzentriert die Sohlen seiner Mokassins zurecht. Die weichen, leuchtend gelben Lederschuhe waren ihm bisher zu groß. Jetzt in Pullman City hat er Zeit und Muße, sie genau an seinen Fuß anzupassen. Mit Nadel und Faden näht er die Lederstücke wieder zu zusammen, schlüpft in die Mokassins hinein – und ist zufrieden: „Sehen besser aus und passen wie angegossen“, freut sich Lowery.
Der Navajo-Indianer ist gerade bei den Tagen der Indianer zu Gast, um seinen Reifentanz zu zeigen. „Damit feiern wir in unserer Kultur die Kreaturen, die Sonne, den Mond, die Sterne, die Büffel, das Wild“, erklärt der Indianer. Schon als Kind in New Mexico hat er getanzt, doch in seiner Jugend konzentrierte er sich mehr auf andere Dinge. Bis er zurückfand zum Reifentanz. „Weil es wichtig war, wieder in mein Zentrum zu kommen. Der Reifentanz gehört zu meinem Leben, das stelle ich nicht mehr in Frage.“
„Wir erhalten, was wir von unsere Vorfahren gelernt haben“, bestätigt Shelley Morningsong (North Cheyenne/Niederlande). Die Sängerin ist mit ihrem Mann, dem Tänzer Fabienne Fontanelle vom Stamm der Zuni/Omaha, ebenfalls mit bei den Tagen der Indianer. „Es ist ein toller Platz hier“, schwärmt Shelley.