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Pullman City - Die lebende Westernstand - Eging am See/Passau

Winterunterkunft aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg

Gebäude dieser Bauart wurden zwischen 1861 und 1863 als Unterkünfte für die Soldaten beider Kriegsparteien während der Wintermonate errichtet. Da auf Grund der Witterungsbedingungen – starke Regenfälle und Schnee verhinderten ein Vorwärtskommen und brachten auch den Nachschub zum Erliegen – Kampfhandlungen und Truppenbewegungen fast gänzlich unmöglich waren, wurden die Truppen im Hinterland während dieser Zeit in großen Feldlagern zusammengezogen.

Für die Errichtung solcher Unterkünfte gab es verschiedene Bauweisen:
· Rundholzbauten ( vergleichbar den bekannten Blockhütten )
· Gebäude aus Brettern ( teilweise mit Abfall- bzw. Restholz oder gehauenen Holzschindeln verkleidet )
· Offiziersunterkünfte waren oftmals auch Ziegelbauten

Dächer:
· feste Dächer aus Schindeln oder Brettern
· Planendächer aus Zeltstoff / Segeltuch
· oder Kombinationen aus Brettern und Planen

Je nach Größe wurden diese Hütten von 4 – 8, und manchmal auch mehr, Soldaten bewohnt.
Die Ausstattung war relativ einfach jedoch zweckmäßig und wurde wie die Bauten selbst aus ungehobeltem bzw. schnittrohem Holz hergestellt. Obwohl diese Winterquartiere mit Öfen zur Beheizung ausgestattet waren befanden sich die Kochstellen im Freien.

Die notwendigen Utensilien wie Töpfe, Pfannen, Geschirr, Bestecke sowie Gegenstände des persönlichen Bedarfs waren meist von zu Hause mitgebrachter Privatbesitz oder Beutestücke von den Schlachtfeldern.

Ab dem Jahr 1864 hielten die Gefechte trotz Versorgungs- und Nachschubproblemen auch über den Winter an. So wurden Unterkünfte nicht mehr im Hinterland sondern an den Fronten gebaut. Diese sogenannten „Stockades“ oder „stockaded A-Tents“ waren nur noch sehr einfache, teilweise in den Boden gebaute und mit einfachen Zeltplanen abgedeckte Unterkünfte.

Sollten wir nun Ihr Interesse geweckt und Sie weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen (bei Anwesenheit) gerne zur Verfügung.

Haus aus Brettern mit Feuerstelle
zwei Personen in Kleidung aus dem 19. Jahrhundert
Frau in kariertem Kleid
zwei Personen in historischer Kleidung
Mann in authentischer Uniform des amerikanischen Bürgerkriegs

1st Sergeant Fred Benning

Geboren am 23. November 1826 in Savannah, Georgia
Eltern: William Benning und Heather Theresa Benning, geb. Peters
Geschwister: 

  • Frank Benning, 18. März 1828
  • Jeremiah Benning, 27. September 1830
  • Mary Elisabeth Benning, 02. August 1831

Kinder:

  • Victoria Mary Benning, 29. August 1859
  • Joshua Philip Benning, 20. Februar 1861
Mann in alter Uniform des amerikanischen Bürgerkriegs

Fred Benning bewirtschaftet zusammen mit seinem Vater und den zwei Brüdern eine kleine Farm südlich von Savannah. Als ältester Sohn der Familie soll eigentlich er diese übernehmen und weiterführen. Er lässt sich allerdings von seinem Freund, Thomas Bragg, überreden, mit diesem nach Louisiana zu reisen, um dort dessen Onkel, welcher an den Ufern des Mississippi ein große Plantage besitzt, zu helfen und es dadurch zu einigermaßen Wohlstand zu bringen. Dieser Traum scheint sich auch zu erfüllen und so verbleibt Fred in Louisiana.

Bei Ausbruch des Bürgerkrieges will Fred jedoch wieder zurück nach Georgia , wird aber von den aktuellen Ereignissen eingeholt und meldet sich daher zusammen mit seinem Freund Tom zur 20 th Louisiana Volunteer Infantry.

Obwohl sein Herz noch immer an Georgia hängt, kämpft er während des gesamten Krieges nun unter der Fahne von Louisiana, bleibt nahezu unverwundet, bewährt sich in allen Gefechten und bringt es bis zum Rang eines 1 st Sergeant.

Nach der Kapitulation der Südstaaten wird er aus dem Militärdienst entlassen. Da die Plantage, auf welcher er vor dem Krieg sein Brot verdiente, von Einheiten der Union verwüstet und niedergebrannt worden war, geht er zurück nach Georgia und findet dort auch seine Familie wieder. Er gründet mit seinem Bruder Frank, welcher den fürchterlichen Krieg ebenfalls überlebt hat, ein kleines Fuhrwerksunternehmen. Die Geschäfte laufen gut und Fred kommt nach und nach zu einer hübschen Summe.

1878 zieht es ihn nach Westen, wo er zwei Jahre vom Eisenbahnbau lebt und schließlich, wieder zurück in Georgia, nahe Savannah zusammen mit seiner Frau Michelle, Sohn Joshua Philip und Tochter Victoria Mary eine kleine Farm aufbaut.

Am 19. Januar 1911, dem 50. Jahrestag der Sezession seines Heimatstaates Georgia, verstirbt Fred friedlich auf seiner kleinen und geliebten Farm. Seine Frau findet ihn in seinem Schaukelstuhl sitzend und ein Stück einer konföderierten Battle Flag in den Händen.

Michelle benning geb. Sourire

Geboren am 5. Februar 1838 in Savannah, Georgia
Eltern: Pierre Gustave Sourire und Magda Sourire, geb. Kellermann
Geschwister: Jean Sourire, 23. Juli 1840
Kinder:

  • Victoria Mary Benning, 29. August 1859
  • Joshua Philip Benning, 20. Februar 1861
Frau in alter Kleidung

Pierre Gustave Sourire, ein französischer Handelskapitän, lässt sich um 1837 in Savannah nieder und gründet mit seiner Frau ein kleines Fährschiffunternehmen. Ein Jahr später wird Tochter Michelle geboren, zwei Jahre danach Sohn Jean.

Michelle besucht die Hauswirtschaftsschule und engagiert sich im öffentlichen Leben und sozial in der Pflege von alten und kranken Menschen.

1857 besucht sie ihre kranke Tante Josephine in New Orleans und bleibt länger bei ihr um sie zu pflegen. Im Zuge ihres Aufenthaltes in Louisiana lernt sie Fred Benning kennen der, genau wie sie selbst, aus Georgia stammt. Kaum ein Jahr später, nach dem Tod ihrer kranken Tante, heiraten sie und leben gemeinsam auf jener Plantage, auf welcher Fred in guter Stellung arbeitet. 1859 wird ihr erstes Kind, Töchterchen Victoria Mary geboren. Im Februar 1861 erblickt dann auch ihr Sohn Joshua Philip das Licht der Welt.

Als der Bürgerkrieg ausbricht und Fred zu den Fahnen eilt um Heimat und Familie zu verteidigen, bleibt Michelle mit den Kindern weiter auf der Plantage, wo sie allesamt wie Familienmitglieder behandelt werden. Kurz bevor 1862 New Orleans von Unionstruppen eingenommen wird, flieht Michelle mit den Kindern zurück nach Savannah, Georgia.

Nach Kriegsende kehrt Fred ebenfalls nach Savannah zurück und somit ist die Familie wieder glücklich vereint. Gemeinsam mit ihm und ihren Kindern Victoria Mary und Joshua Philip zieht sie 1878 nach Westen. Zwei Jahre später kehren alle vier wieder nach Georgia zurück und bauen, in der Nähe von Savannah, eine kleine Farm auf.

Nachdem ihr geliebter Mann im Jahre 1911 verstirbt, zieht sich Michelle vollkommen aus dem öffentlichen Leben zurück und folgt ihm einige Jahre später, am 5. April 1917, dem Vortag der Kriegserklärung der USA gegenüber dem deutschen Reich, in die friedliche Ewigkeit nach.

Alfred & Michaela Peter­michl 1st Sgt. Fred Benning & Mrs. Michelle Benning

Wir sind Privatpersonen die hier und auf verschiedenen Lagern ihr Hobby, die Darstellung der Zeit während des amerikanischen Bürgerkrieges, leben. Auch auf „Reenactments“ sind wir vertreten und treffen dort mit anderen Personen zusammen welche so wie wir diese Zeit nicht nur sehen (Video und Fernsehen), hören, sehen sondern auch fühlen wollen. Und wir können nur immer wieder sagen, es ist oftmals sehr anstrengend auf viele Annehmlichkeiten des modernen Lebens zu verzichten und nur mit dem aus zu kommen das damals vorhanden war.

Allein schon der Genuss eines Bechers heißen Kaffees ist schon ein Erlebnis für sich, konnten doch unsere Ahnen keine Kaffeemaschine einschalten oder Wasser auf einem modernen Herd erhitzen. Nein, dazu waren Vorbereitungen nötig – Holz sammeln, es vielleicht sogar noch zurecht hacken, zu einer Feuerstelle aufschlichten, anzünden (ohne Anzündhilfe wie Grillanzünder oder ähnliches), Wasser holen (heute durch das Betätigen des Wasserhahns sicherlich leichter), dieses dann über dem Feuer erhitzen und dann erst ist der Kaffee fertig. – Aber, lassen sie sich garantieren, der Kaffee schmeckt dann noch viel besser!

Wenn Sie sich nun noch fragen was „Reenactment“ heißt? Reenact heißt wörtlich übersetzt: Wiederholung, Wiederinkraftsetzung. Man definiert es auch sehr oft als „wieder auflebende Geschichte“, „lebendige Geschichte“ oder auch „experimentelle Archäologie“. Beide Definitionen treffen zu, da Ereignisse der Geschichte dargestellt werden und man versucht herauszufinden „wieso“ etwas „genau so“ und nicht anders gemacht wurde.

Sollten sie nun neugierig geworden sein und vielleicht auch ins Hobby hineinschnuppern wollen, dann fragen sie uns einfach oder senden sie uns einen elektronischen „Meldereiter“ an