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Pullman City - Die lebende Westernstand - Eging am See/Passau

Die Benevolent-Brothers

Als Nachkommen deutscher Einwanderer lebte die Familie Krop am Rande der Rocky Mountains in Wyoming in dem Städtchen Caspar. Der Vater hatte dort einen Tabakhandel und konnte davon gut leben. Das jeweilige Geburtsjahr der Boys konnte allerdings nicht exakt ermittelt werden, aber man vermutet daß das so um 1800 herum gewesen sein dürfte. Die beiden Söhne der Familie lernten im Geschäft ihres Vaters mitzuhelfen und - je älter sie wurden - große Teile davon zu übernehmen. So übertrug der Vater den jungen Männern oft die Aufgabe in die Berge zu reiten und von den Indianern des nördlichen Arapaho-Stammes Tabak abzukaufen. Sie lernten dabei wie man Tabak anbaute und verarbeitete. Auch lernten sie die Lebensweise der nordamerikanischen Ureinwohner kennen und lieben. Dies rief bei den Bewohnern ihrer Stadt eine massive Ablehnung hervor und als ein reicher rücksichtsloser Farmer tot aufgefunden wurde beschuldigte man sofort die beiden Brüder, die immer wieder mal Auseinandersetzungen mit diesem unbarmherzigen Zeitgenossen gehabt hatten. Es war eine willkommene Gelegenheit die Brüder loszuwerden. Kurz bevor der Lynchmob den Laden der Krops stürmte konnten Chris & Al flüchten und sich in die Rocky Mountains absetzen. Ihre Spuren verloren sich auf dem steinigen Boden und man gab die Verfolgung auf. Die Brüder begaben sich nach Montana wo sie bei den Indianern als vehemente Gegner der Felljagden der Trapper und Beschützer der Tiere bekannt wurden. Bald sprach man von ihnen nur noch als die Benevolent-Brothers (die gutmütigen Brüder).

Al fand ein kleines Tal in der Nähe des Bear Paw‘s in Montana, wo er sich eine kleine Farm aufbaute und in Frieden leben konnte. Er lernte eine Frau der Crow, in ihrer Sprache Apsáalooke bzw. Absarokee oder Absaroka („Kinder des langschnäbeligen Vogels“), kennen und lieben und heiratete sie. Leider währte das Glück nicht lange und ein paar Trapper auf Rachefeldzug gegen die Brüder brannten seine Farm nieder, wobei Awe (Wasser), seine Frau, ums Leben kam. Al war seither nie mehr der Selbe. Er baute seine Farm wieder auf und rächte sich unbarmherzig an den Trappern, die seine Frau getötet hatten. Seither lebt er allein auf der Farm und hilft den Tieren und Indianern wie und wo er nur kann. Tabak aber baut er immer noch an und tauscht seine Ernte oftmals gegen Lebensmittel ein.

Als die Verfolger uns immer näher auf die Spur und auch die Stämme der Crow-Indianer immer mehr in Bedrängnis kamen, mussten Al und ich getrennte Wege gehen. Ich ging weiter in die Berge und Wälder, wo ich mit Hilfe eines weit in den Bergen versteckten Indianerstammes der Crow das Überleben in der Wildnis lernte. Viele Jahre lebte ich dort in enger Verbundenheit mit den Indianern und lehrte ihnen unsere Sprache, so wie sie mir die ihre lernten. Da mein richtiger Name für die Indianer viel zu schwierig zum Aussprechen war, bekam ich bald den Namen „Grizzly“ zugeteilt. Als ich dann mit der Zeit in meiner Hütte so eine Art „Vorposten“ für „meinen“ Stamm wurde und immer, wenn sich mal jemand in diese Gegend verirrte, Alarm geben konnte und auch schon mal aktiv eingreifen musste, wurde ich dann „Sleeping Bear“ genannt, denn niemand sollte einen schlafenden Bären wecken … Als ich dann vor knapp drei Jahren durch den immer mehr hochkochenden Groll der Weißen gegen Indianer und die „Räumungskommandos“, die willkürlich durch die Gegend streiften und unschuldige Stämme ausrotteten, auch meinen Stamm verlor, konnten ein paar Krieger und ich diesem Massaker entkommen. Unsere Wege trennten sich und ich wanderte durch die Gegend auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Der Zufall wollte es, dass ich Al vor zwei Jahren das erste Mal wieder getroffen hatte und wir uns langsam wieder annähern konnten. Al lud mich ein bei ihm zu bleiben. Heute helfe ich ihm auf seiner kleinen Farm und ab und an zieht es mich wieder in die Berge und Wälder, wo ich meine indianischen Freunde treffen kann. Es hat sich mit der Zeit herausgestellt, dass Tabak und Chilis im Anbau nicht so unterschiedlich sind und so habe ich mich immer mehr den Chilis, die auf der Farm meines Bruders besonders gut gedeihen, verschrieben. Da mein kleiner Bruder die Chilis nicht verträgt und sie viel zu scharf für seinen zarten Geschmack sind haben wir stets einen Anlass uns gegenseitig aufzuziehen. Auch bei dem Anbau von Gemüse und der Hege und Pflege der Tiere, speziell der Tiere, die den Wald als Zuhause haben, helfe ich meinem Bruder gerne.

alter Mann mit Bart und Hut
alter Mann mit Hut in indianischer Kleidung und Gewehr