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Pullman City - Die lebende Westernstand - Eging am See/Passau

Ulf Northson oder Kwee-Tshii

Im Jahre 1748 wanderte das dänische Ehepaar Erik und Frida Northson nach Bayern in die von den Wittelsbachern erworbene Grafschaft Hohenwaldeck aus, um in Miesbach, in den Diensten der Wittelsbacher ein neues Leben anzufangen. 1752 kam ihr Sohn Ulf zur Welt. Schon in jungen Jahren ein aufgeweckter Bursche mit eigenen Ansichten und Ideen, gepaart mit einem ausgeprägten Hang zur Freiheit. Nach dem Motto: „Wild ist für alle da und nicht nur für die hohen Herren“ fing er auch schon frühzeitig mit der Wilderei an. Das blieb jedoch der Obrigkeit nicht verborgen und so machten sie sich auf den Weg, um seiner habhaft zu werden.

Frühzeitig durch einen Freund gewarnt, hat er sich dann kurzerhand entschlossen Bayern zu verlassen und möglichst in der Neuen Welt ein unabhängiges Leben zu beginnen. Er wollte sich von allen Zwängen die in der alten Welt herrschten befreien. Es startete ein Unternehmen auf Leben und Tod. Glücklich ist er den Schergen seiner bayrischen Heimat entkommen, mußte sich aber auf der Wanderung nach Rotterdam den Soldatenwerbern der hessischen Grafschaften erwehren. In Rotterdam angekommen mußte er feststellen, daß er, mit seinem noch vorhandenem Bargeld, die Schiffsreise nach Amerika, dem freien Land, nicht finanzieren konnte. Deshalb heuerte er als Matrose an mit dem Vorsatz diesen Vertrag nach Ankunft in Amerika wieder aufzugeben. Nach einer langen, mit vielen Unwidrigkeiten versehenen Überfahrt die ihn über England nach New York brachte und 25 Wochen dauerte schaffte er es unbemerkt das Schiff zu verlassen.

Um allen Schwierigkeiten zu entgehen beschloss er, sich sofort auf den Weg westwärts zu begeben und landete schließlich in Albany im Staate New York. Im Mohawk Tal nahm er Kontakte zu den Irokesen auf um das Leben eines freien Trappers zu führen. Er heiratete auch mehrere Indianerfrauen von verschiedenen Stämmen um so gefahrlos der Pelzjagd nachgehen zu können. Bei seinen indianischen Freunden lernte er auch das Handwerk des Tätowierens das er bis heute noch ausübt. Um seine vier indianischen Frauen nicht zu vernachlässigen, richtete er es so ein, daß er jeweils 3 Monate bei einer seiner Frauen verbringen konnte. Da nach seiner Rückkehr zum jeweiligen Stamm der Frau, aus derem Tipi fröhliche Quietschlaute drangen, wußten die Nachbarn, ihr Ehemann ist wieder zurückgekehrt und gaben ihm den indianischen Namen Kwee-Tshii, das in der Sprache der Bleichgesichter mit „Derbegeisterungbringende“ übersetzt werden kann. 1/3 irokesische Wildheit 1/3 deutsche Gewöhnlichkeit und 1/3 Abenteuerlust bewegten ihn wieder, weiter westwärts zu ziehen. So erreichte er schlußendlich Nebraska wo er sich im Gebiet der Pawnee Indianer seine Homestade „Northson“ aufbauen konnte wo er mit seinem Hund Mila noch viele glückliche Jahre verbringen wird  und das Leben eines Fürsten des Waldes lebt.

Holzhütte mit bemoostem Vordach
Holzhütte mit Fahnenmast
Holzhütte im Wald