„Du siehst es, du hörst es, du riechst es. Und wenn du da auf deiner Bierbank sitzt, und einer blubbert mit seinem V8-Motor vorbei, dann spürst du das.“So leidenschaftlich schwärmt Martin (35) aus Tann im Rottal von den Amischlitten, die noch bis Samstagnacht beim US Car-Treffen in Pullman City/Eging am See zu erleben sind. Martin ist zwar mit dem Moped da, aber was er eigentlich gern hätte, steht auf seinem T-Shirt: einen Dodge. Oder noch lieber: Einen Hummer. „Der ist der Wahnsinn. Dieses T-Shirt zieh ich morgen an“, sagt Martin und lacht.
Gut gelaunt sind mit ihm Tausende weitere Gäste. Kein Wunder: das Wetter für das US Car-Treffen ist optimal, die Oldtimer und Neuwagen blitzen nur so in der Sonne. Für Live Musik, Burger, Grillfleisch, Getränke, Fahrzeugpräsentationen und spannende Showeinlagen ist gesorgt, und schon am Donnerstagabend wurde der Rekord gebrochen: Die Pullman City-Sherrifs Claus Six und Ernst Grünberger konnten die Besucher mit dem 1500. Fahrzeug in der Westernstadt begrüßen: Silvia und Harry Hösl cruisten mit einem großen Caravan aus Mittweida bei Chemitz nach Eging – und wurden gleich mit einem Gutschein begrüßt.
Eine lange Anfahrt hatte auch Familie Rosenbusch aus der Nähe von Mannheim. Deren Mitglieder kamen mit mit Pick Up, Cadillac und einem Mini-Hot Rod für Töchterchen Alicia (6) daher. „Wir wir haben alle einen Knall“, gibt Papa Randolph schmunzelnd zu.
US Car-Szene feiert sich und spart nicht mit Humor – 1950 Fahrzeuge, über 20.000 Besucher
Liebling der Damenwelt ist der aquamarinblaue Chevrolet Pick Up 3100 Stepside, Baujahr 1949, von Hans Georg Zwerger aus Tiefenbach bei Passau: Lange hatte der Diplomkaufmann den Traum gehegt, sich einen solchen Farmer-Lastwagen zu kaufen. 2015 schließlich ist ihm das Objekt der Begierde mit den runden Formen und acht Zylindern bei den Ebay-Kleinanzeigen „hineingelaufen“ und seine Frau sagte „tu es“. „Er ist zwar ein Schluckspecht, aber ich fahr ja bloß ein paar Kilometer im Jahr“, sagt Hans, „das Beste daran ist, dass ich durch den Pick Up mit so vielen netten Leuten ins Gespräch komme. In den Gesichtern der Männer sehe ich den gleichen Traum. Und die Frauen sagen immer alle gleich: mei ist der süß!“.
Für ein Highlight der besonderen Art sorgte Franz Kölbl aus Bernried: Er hat seine Limousinen mittels Hydraulik zu „Lowridern“ umgebaut, so dass die Autos hüpfen, schaukeln, sich aufbäumen und im Takt der Musik wippen können. Wie es ist, in so einem wackelnden Chevy zu sitzen und ein Glas Wasser zu halten, erfahren einige Besucher am eigenen Leib.
Es gab V8-Motoren auf zwei Rädern zu sehen: seltene und schwer zu fahrende Boss Hoss-Motorräder, die mindestens 500 Kilo auf die Waage bringen. „Damit zu fahren ist ein besonderes Erlebnis“, sagen Katrin und Ernst aus Loitzendorf bei Straubing, die seit einem Jahr stolze Besitzer eines Boss Hoss Bikes sind. Ihres wiegt mit ihnen zusammen 750 Kilo und hat 350 PS - „das reicht gerade so“, sagt Ernst und grinst.
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