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Pullman City - Die lebende Westernstand - Eging am See/Passau
Seit Anfang an ist Hunting Wolf in Pullman City mit dabei. Das sind inzwischen 20 Jahre, in denen er unzählige Menschen kennenlernen konnte und mit Pferden und Bisons seine Arbeit teilte. Mit indianischen Tänzen und traditioneller Flöten‐Musik brachte er den Besuchern die Kultur der Native Americans näher. Heute sieht man ihn als festen Bestandteil einer inzwischen 5‐köpfigen Bisonherde bei der American History Show in der Mainstreet. Im Mandan‐Erdhaus erzählt er von seinem Wissen über das Leben mit der Natur. „Die Bisons akzeptieren mich als Herdenführer“, sagt Hunting Wolf. Weiter erzählt er: „Ich fühle mich der Natur nicht überlegen. Ein Mensch wird nur dann ein Teil einer Herde, wenn er sich einfügt. Das bedeutet man muss jedes einzelne Herdenmitglied so respektieren, wie es ist. Jeder Bison hat seinen eigenen Charakter. Bill – der Große – ist der Boss und steht deshalb immer an erster Stelle. Little Boy ist ein typischer Macho und zeigt das auch gerne. James ist sehr vorsichtig und manchmal auch ein bisschen ängstlich. Die zwei Kleinen, Jack und Geronimo, sind gerade mitten in der Pubertät. Sie müssen erst einmal Manieren lernen. Man darf nicht versuchen sie zu beherrschen oder zu kontrollieren. Sie müssen nicht funktionieren, sondern sich benehmen! Das benötigt viel Liebe, Geduld, und Vertrauen. Aber auch Konsequenz“. Seit über 30 Jahren reist er regelmäßig in die USA. „Ich habe schon so viele Reservate von innen gesehen, so viel Zeit dort verbracht“ erzählt Hunting Wolf. Seit 16 Jahren ist er eng mit einem Medizinmann der Cherokees befreundet und trifft ihn so oft es möglich ist, um sich mit ihm auszutauschen.

Im Mandan‐Erdhaus verbindet Hunting Wolf zwei Welten auf seine ganz eigene Art und Weise.

„Ich bin noch kein Medizinmann und auf keinen Fall Schamane oder Heiler. Um ein echter Medizinmann zu werden braucht es eine lange Zeit und sehr viel Lebenserfahrung. Ich bin ein Botschafter Übersee und gebe das Wissen so weiter, wie es mir gegeben wurde, um zu helfen.“ Im Mandan‐Erdhaus verbindet Hunting Wolf zwei Welten auf seine ganz eigene Art und Weise. Er erzählt von unserer „modernen“ Welt und einer Welt, in der der Mensch noch ein Teil der Natur war und seine Umwelt respektierte, wie sich selbst. „Für die Natur bin ich nicht wichtiger als der kleine Vogel, der auf seinem Baum singt. Das darf man nicht nur denken, sondern man muss es fühlen. Den Namen „Mensch“ haben wir uns selbst gegeben. In den Augen der Natur sind wir auch nur ein Wesen wie jedes andere. Die Natur gehört uns nicht, wir gehören zu ihr. Ohne sie wären wir einsam in unseren Herzen und Seelen und würden sehr schnell zu Grunde gehen.“ Die traditionelle Flöte ist seine Art sich mitzuteilen. Durch die Flöte gelingt es ihm eine Atmosphäre zu schaffen, in der wir leicht die nötige Entspannung finden, um neue Kraft zu tanken. „Ich mache meine eigene Musik und produziere sie auch selbst“, erzählt er. „Das braucht sehr viel Geduld und Zeit! Aber ich mache es sehr gerne und diese Musik hilft den Menschen auch Zuhause zu entspannen. Entspannung und Meditation, sind wie Werkzeuge, die unterstützen, um zur Ruhe zu kommen. Bei einer Meditation gebe ich die Gelegenheit mit sich selbst zu arbeiten und sich selbst besser kennenzulernen. Sie hilft, die Welt unmittelbar wahrzunehmen. Grenzen verschwinden, Distanzen werden aufgehoben. So kann man im Tal und auf dem Gipfel des Berges zugleich leben“. Zu finden ist Hunting Wolf fast täglich neben dem Mandan‐Erdhaus im kleinen Pueblo‐House, wo er zwischen Traumfängern, Räucherwerk und allerlei Steinen wahrscheinlich gerade an seiner nächsten CD feilt. „Ich freue mich über Euren Besuch!“, sagt Hunting Wolf.