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Pullman City - Die lebende Westernstand - Eging am See/Passau
Die Luft ist angenehm warm, Sonnenlicht fällt durch das Blattwerk. Vor jeder Hütte brennt ein Lagerfeuer, an dem etwas gekocht, gebacken oder gebrutzelt wird. Hier ist es Kaffee, da gibt es Waffeln mit Puderzucker, ein paar Meter weiter deftigen Reiberdatschi mit Speck. Die Hobbyistinnen Tanja, Michaela und Manuela schenken selbstgemachte Bowlen aus, gegenüber zeigt Doro, wie man Hüte filzt. „Bürgermeister“ Richard höhlt mit einem speziellen Messer aus einem Stück Nussbaum-Holz hingebungsvoll eine große Kuhle aus. „Das wird eine Molle, eine Teig-Knet-Schüssel“, erklärt er, während sein Nachbar Hans aus farbigen Schnüren eine neue Kordel für seine Feldflasche flicht. Einen Claim weiter sitzen Frauen und Männer vor ihrer Hütte und singen miteinander auf Englisch historische Lieder. Dazwischen schlendern Besucher herum, setzen sich für einen Becher Kaffee mit ans Lagerfeuer oder kaufen ihrem Kind eine Waffel. So war die Stimmung am Samstag im Authentikbereich. Idyllischer geht’s nicht. Entspannter auch nicht.

„Es kommt auf jeden Schritt und jede Bewegung an“

In der Mainstreet freilich pulsierte das Leben: Ein Trupp Soldaten marschierte im Gleichschritt und übte die Kommandos ein. „Es kommt auf jeden Schritt und jede Bewegung an“, erklärt Fred, „aber wir haben aus der Geschichte gelernt, deshalb können bei uns Nord- und Südstaatler gemeinsam marschieren.“ Noch lockerer ging es bei den Pullman City-Maskottchen Lilly und Billy zu. Sie tanzten mit den Kindern ausgelassen den Kidsdance „Stomp“. Mike, der Mundwerker, riss Klein und Groß mit seinem Kuh- und Küchenorchester mit. Im Big Tipi wurde gebastelt und gewerkelt, und besonders beim Kinderschminken herrschte großer Andrang. Bei der neu konzipierten American History Show brachte Chaot Fuzzi die Zuschauer zum Lachen, abends spielten Countrybands. Und im Authentikbereich saßen die Hobbyisten mit dem ein oder anderen neuen Freund noch lange am Lagerfeuer und erzählten sich Geschichten von früher.