Willie, der Weihnachtsmann, über Weihnachten & Wilden Westen
Die Vorbereitungen für den Deutsch-Amerikanischen Weihnachtsmarkt laufen auf Hochtouren, am Freitag, 20. November, geht`s los. Mit dabei ist Willie Jones, der singende Santa Clause aus den USA. Wir haben uns schon einmal mit ihm unterhalten. Willie, wo hast du das Singen gelernt?Meine Familie in Amerika ist sehr musikalisch, ich habe schon als kleiner Junge in Newington, Connecticut gern gesungen. Mein Großvater väterlicherseits war ein berühmter Sänger, meine Mutter war Musikerin, Lehrerin und am Theater aktiv. Meine vier Geschwister machen auch alle Musik, als Musikprofessorin und klassische Geigerin, als Songwriter/Gitarrist und als Tänzerin, die auch gut singen kann. Ich habe eine klassische Gesangsausbildung und mag am liebsten Country, Jazz und Klassik. Wie bist Du nach Deutschland gekommen?
Ich kam Anfang der 80er Jahre mit der Armee nach Deutschland.1982 gründete ich in Nürnberg die Cripple Creek Band, wir haben viel in Armyclubs gespielt. Später spielte ich in verschiedenen Formationen in Deutschland und Amerika und nahm mehrere CDs auf. Heute lebe ich mit meiner Frau Inge zwischen Ingolstadt in Nürnberg und arbeite wochentags in einem Kieswerk. Ich fahre Kipper und habe mit schweren Maschinen zu tun. Meine Leidenschaft ist die Musik. Du spielst ja wieder in einer Band ...
Ja, ich habe 2011 die Willie Jones Band gegründet, zusammen mit lauter jungen Kerlen aus der Slowakei, das macht großen Spaß. 2014 haben wir den Country Music Award in Pullman City gewonnnen. Wir sind viel unterwegs, geben Konzerte in der Slowakei, in Tschechien, Polen, Österreich, Deutschland, Südtirol und Spanien. Jetzt zur Weihnachtszeit spielen wir auf verschiedenen Weihnachtsmärkten und vor allem in Pullman City. Wie wird man eigentlich Weihnachtsmann?
Man sollte Amerikaner sein, man braucht die passende Statur, einen Bart, das richtige Outfit. Ich mache das schon seit 30 Jahren. Damals hatte ich im Dezember immer nur wenige Auftritte, das wollte ich ändern. Also besorgte ich mir ein Kostüm, ließ Fotos von mir machen und stellte mich als singender Santa Clause bei den Betrieben vor. Viele Betriebe haben mich für ihre Weihnachtsfeiern gebucht, außerdem war ich im Fernsehen als Werbefigur. Als Pullman City gegründet wurde, fragte mich der damalige Manager Wolfgang Hagenberger, ob ich zum Deutsch-Amerikanischen Weihnachtsmarkt kommen will. Natürlich wollte ich! Was ist so schön an der Weihnachtszeit im Wilden Westen?
Die Kulisse von Pullman City ist wunderschön, die Atmosphäre ist toll, das Programm ist anspruchsvoll, die Leute kommen von überall. Das ist für mich ein stimmungsvoller Jahresabschluss. Was bedeutet Weihnachten für dich?
Mit Weihnachten verbinde ich viele Erinnerungen an meine große Familie. Es ist nicht immer alles gut gelaufen, aber an Weihnachten war es immer friedlich. Weihnachtslieder sind bewegend. Ich habe selbst mehrere geschrieben, in denen ich von meinen Erinnerungen erzähle, auch jetzt wieder in Pullman City, live in der Music Hall. Das Schöne dort ist, dass die Leute gut drauf sind, die Familien kommen zusammen. Du beschenkst die Menschen mit deiner Musik – bekommst du selbst auch Geschenke?
Ja! Ich bekomme jedes Jahr Geschenke und Weihnachtskarten von den Menschen, die mich auf den Weihnachtsmärkten kennenlernen. Das ist ein gutes Gefühl. Ich freue mich, wenn ich den Menschen hier den American Way of Christmas näher bringen kann. Und wie alt bist Du eigentlich?
Der Weihnachtsmann hat kein Alter. Niemand weiß es. Er ist ein Urgestein. Lieder vom Weihnachtsmann