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Pullman City - Die lebende Westernstand - Eging am See/Passau

Matthias Maier und sein Cadillac Fleetwood, Baujahr 1970

"Ist das dein Ernst?", fragte der Mann vom TÜV, als Matthias Maier (26) aus Hengersberg bei Deggendorf vor zwei Jahren mit einem Cadillac Fleetwood, Baujahr 1970, daher kam. Ja, es war sein Ernst. Aber auch ein bisschen Leichtsinn: "Ich hab’ viel Geld und Mühe reinstecken müssen. Aber es macht Spaß, sonst würd’ ich es nicht machen", sagt Matthias. Der junge Ami-Schlitten-Fahrer war am Donnerstag gut gelaunt beim US Car-Treffen in Pullman City, zusammen mit seinen Hengersberger Freunden Francesco Camera (25) und Thomas Hidringer (20).

Und mit rund 10.000 weiteren US Car-Fans, die bei bestem Wetter den American Way of Life, die Live Musik und die Fahrzeugpräsentationen auf der Showbühne genossen. Seinen Cadillac hatte Matthias damals im Internet entdeckt und eine Woche später extra aus Kalifornien geholt. "Es war immer mein Traum, so ein Auto zu besitzen", erklärt der junge Bundeswehrsoldat, der das weiße Gefährt mit den 360 PS nebengewerblich für Hochzeiten verleiht. Innen ist es mit blauem Leder bezogen und mit einer Mini-Bar ausgestattet. "Früher gehörte es der US-Regierung, war gepanzert und hatte ein Leergewicht von 5,5 Tonnen", erzählt der stolze Besitzer, "die Panzerung wurde entfernt, so dass der Wagen mittlerweile nur 2,7 Tonnen wiegt. Außerdem haben die Amis mit der Blechschere ein Cabrio draus gemacht." "Es is ein unglaubliches Gefühl, mitzufahren. Man stellt sich vor, man wäre wirklich in Amerika", schwärmen Thomas und Francesco.

Begeistert von der US Car-Szene sind auch Cornelia (40) und Jan Florentin Halisch (44) aus Neuhaus am Inn, die mit ihrem türkisen Ford Mercury Monterey, Baujahr 1967, nach Pullman City gekommen sind. "In ganz Europa gibt es nur fünf Modelle davon", erklärte Cornelia. Auf der Rückbank sitzt Eva Wittmann (37), Vorsitzende der US Car-Freunde Passau. Was so toll ist an der US Car-Szene? "Das Lockere, das Familiäre, der Zusammenhalt, das kann man gar nicht beschreiben." "Diese Autos versetzen dich in eine andere Welt", erklärt Jan Halisch. Und auch seine Frau hat allen Grund, den Ford Mercury zu lieben: "Wenn man in ein Schlagloch fährt, merkt man es gar nicht, weil die Sitzbank so weich ist wie eine Couch." Eine Spur härter war es am Mittwochabend mit der AC/DC-Revivalband zugegangen. Das US Car-Treffen läuft noch bis Samstagnacht. Zu sehen gibt es mehr als 1.000 Ami-Schlitten, einen prickelnden Car-Wash und Live Bands auf vier Bühnen. Am Samstagabend um 21.00 Uhr spielt die Band „Weissglut“ Musik à la Rammstein.